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Rund um die Adelegg

3 Tage auf den Spuren der Glasmacher

Der Ursprungsgedanke dieses Ritts lag schon länger zurück, immer wieder wenn ich mal von Isny nach Kempten fuhr war ich überwältigt vom Blick den man von dort aus auf die gesamte wuchtige Alpenkette im Hintergrund hatte, ein Anblick der mich nie losließ….

2012 fassten wir dann den Entschluss diese Gegend mit unseren Pferden zu durchstreifen, wir – das sind Susanne, Elke und ich mit unseren Pferden Chayenne, Winnetou und Aris – allesamt aus Vorarlberg, echte Gsiberger also Θ.

Im Internet wurden wir schnell fündig und stießen auf die Homepage der IG Wanderreiten in Schwaben - die ersten Kontakte wurden geknüpft und am 15.09. war es dann soweit, ich fuhr von Dornbirn aus mit Aris nach Wegscheidel zu Silvia und Wolfgang Belm auf die Millstream Ranch, dort traf ich auf Elke und Susanne die mit den beiden anderen Pferden direkt aus dem Bregenzerwald auf einem anderen Weg dorthin gefahren sind.

Das Wetter konnte nicht besser sein, spätsommerlich

kühl aberwunderschön, Pferde also ausgeladen und

auf die schon vorbereiteten Kopplen gebraucht, jeder

kriegte gleich eine Ration Heu - schon waren Sie zu frieden.

Rund um die Adelegg - Millstream-Ranch
Kartenkunde Millstream-Ranch

Uns ging es noch besser – zusammen mit
anderen Wanderreitern die dort über-
nachteten, durften wir die tolle Küche
genießen die uns Silvia auftischte. Zuvor
noch ließen wir uns auf der Karte die
Wege zeigen die wir die nächsten Tage
reiten werden, wer weiß wie spät der
Abend noch wird ;)

Abendessen Millstream-Ranch

1.Tag –Wegscheidel –Furtenwies

Von Wegscheidel über die Wenger Egg-Alpe entlang des schwarzen Grates nach Furtenwies

19 km / 270 Hm↑ 470 Hm ↓

So schön wie der Vorabend zu Ende ging fing der Morgen an,

nach einem wirklich herzhaften Frühstück taten wir uns schwer

uns loszureißen und kamen erst spät in die Gänge, die erste

Etappe war aber gut zu schaffen und das Wetter sehr stabil.

Durch das Dörfchen Eschach ging es langsam hoch über den Ostallgäuer Rundwanderweg zur Wenger Egg-Alpe, eine gute Rastmöglichkeit für die Mittagszeit, auf der bewirtschafteten Alpe gab es einfache Speisen (Tip: Portion Alpkäse mit Butter und Brot) und kühle Getränke, ein Brunnen zum Tränken der Pferde war auch vorhanden sowie Anbindemöglichkeiten im Schatten kleiner Bäume

Nach der Pause ritten wir weiter zum Aussichtsturm

oberhalb des schwarzen Grates, an Wochenenden ist

die Gegend stark von Wanderern frequentiert die aber

allesamt erfreut waren uns zu begegnen und so mancher

fragte neugierig wohin des Weges wir denn wären.

Susanne und ich bestiegen den Aussichtsturm und genossen

den Rundblick, im Süden majestätisch die Alpenkette, unten

Elke mit drei Pferden umringt von Kindern die alle Aris

streicheln wollten- und natürlich durften.

Ab dem Aussichtsturm ging es dann

bergab, eine kurze Passage auch

steil sodass wir die Pferde führten,

und immer wieder eröffneten sich

tolle Ausblicke von der Höhe aus

in das umliegende Land.

Immer tiefer ging es über einen Hohlweg der wohl schon Jahre

nicht mehr genutzt wurde ins Tal der unteren Argen, und durch

kleine Weiler kamen wir dann ans erste Ziel , der Wanderreiterstation

in Furtenwies.

Herzlichst von Iris Magenreuter und Familie aufgenommen kriegten

erst die Pferde ihren Koppelplatz und ihre Ration und anschließend

wir unser vortreffliches Abendessen.

Untergebracht im Gästezimmer schliefen wir gut und lange und

starteten dann ausgeruht am nächsten Morgen in die zweite Etappe

2.Tag Furtenwies – Urlau

von Furtenwies entlang der unteren Argen, um den Kapf nach Beuren, vorbei am Badsee durchs Taufach-Moos nach Urlau

19km / 100 Hm↑ 100 Hm ↓

Die Pferde waren am Morgen schon

von Iris versorgt worden und sichtlich

relaxt, Aris gönnte sich sogar seinen

üblichen 9 Uhr-Vormittags-Schlaf…

und ja, so sieht er dabei immer aus J

Nach dem sehr guten Frühstück sattelten wir gestärkt

wieder die Pferde, bedankten und verabschiedeten uns

von Iris und starteten Richtung Urlau.

Erst ging der Weg entlang der unteren Argen (Tränke-möglichkeiten) durch schöne Uferwälder um uns dann

durch die Wälder um den Kapf nach Menelzhofen zu leiten.

Von dort führte der Weg über sanfte Waldpfade durchs

Rotholz nach Beuren, kurz zuvor oberhalb des

Dörfchens machten wir unser Mittagspicknick und ließen

derweil unsere Pferde am Wegesrand grasen- mit Blick auf

Beuren wo dahinter schon der Badsee erkennbar war.

Beuren war schnell durchquert, ein kurzes Stück ging es

entlang des Sees um dann bald wieder Richtung Waldvogel abzuzweigen.

Nach einer kleinen Anhöhe ergab sich ein Plausch am Wegesrand mit einem netten älteren Ehepaar, diese

rieten uns dann zu einer Abkürzung durch einen Wald Richtung Urseen, obwohl auf der Karte der Weg als nicht durchgehend eingezeichnet war.

Der Tip erwies sich aber als goldrichtig – entlang der

Urseen führte ein wunderschöner Wiesenweg

durch das Taufach-Moos.

Am Ende jedoch versperrte uns ein schmaler Steg

den Weiterritt, eine kurze Überprüfung auf dessen

Tragfähigkeit hin gab uns Gewissheit dass er den

Gewichten unserer Pferde standhielt und somit

konnten wir unseren Weg fortsetzen.

Am späten Nachmittag erreichten

wir dann das Ziel des zweiten Tages,

die JaWiMa-Ranch, gelegen auf einem

kleinen Hügel oberhalb von Urlau mit

Blick bis zu den Alpen

Auch hier wurden wir wieder herzlich von Jasmin Ertingshausen und

Tochter begrüßt, die Pferde wurden mit Wasser versorgt und kamen

Auf eine großzügige Koppel mit ausreichend Bewuchs.

Während unsere Pferde im Abendrot ihre wohlverdiente Mahlzeit

bekamen waren wir zum gemeinsamen Abendessen bei Jasmin ein-

geladen, anschließend durften wir bei ein paar gemütlichen Bierchen

spannende Geschichten über deren Alpenüberquerung zu Pferd

hören bis wir dann müde aber zufrieden unsere Gästezimmer

aufsuchten.

3. Tag Urlau – Wegscheidel

Von Urlau durch die Eschach nach Friesenhofen, vorbei an der Emerlander Mühle durchs Glasmacherdorf Schmidsfelsen, hinauf zum Wolfsberg und über die Kreuzleshöhe zurück nach Wegscheidel

23km / 400 Hm↑ 250 Hm ↓

Nach einem erholsamen Schlaf und gekräftigt durch das

Frühstück ging es in die dritte Etappe, wir starteten gemütlich

mit einem kleinen Umweg entlang der Eschach und durch-

querten diese in einer Furt wo die Pferde nochmal trinken konnten.

Anschließend ging es über Boschen Richtung Friesenhofen,

im Ort deckten wir uns in einer Bäckerei noch schnell mit ein paar

Brötchen für das Mittagspicknick ein.

Hinter Friesenhofen führte der Weg dann auf einem weichen

Waldboden Richtung Emerlander Mühle, immer etwas in der Höhe

oberhalb der Eschach.

Idealer Platz für eine Mittagspause samt Einkehr wäre

eigentlich die Remise in Schmidsfelsen gewesen, wir

wussten aber dass diese geschlossen hatte an diesem Tag

und machten deshalb kurz davor oberhalb eines idyllischen

Weihers unsere Mittagspause, auch die Pferde konnten da

grasen.

Anschließend ging es durch das Glasmacherdorf

Schmidsfelsen, ein absolut sehenswertes und liebevoll

renoviertes kleines Dorf, an jeder Ecke Kunstwerke und

Skulpturen, wir hoben uns eine ausführliche Besichtigung

für den nächsten Tag auf der als Ruhetag für die Pferde

gedacht war.

Gleich hinter dem Dorf führte unsere Route dann wieder

in die Höhe, vorbei an der Alpe Mussenhof ging es bergauf bis

zum Wolfsberg, dort gönnten wir den Pferden nach den Höhen-

metern eine großzügige Verschnaufspause.

Über die Kreuzleshöhe führte der Weg schließlich

wieder zurück zu unserem Ausganspunkt in

Wegscheidel, der Millstream Ranch.

4. Tag Pause mit Besichtigung des Glasmacherdorfes Schmidsfelsen

Das schlechtere Wetter passte perfekt für

den Ruhetag, die Pferde konnten sich erholen,

und um die Muskeln der Pferde etwas auf-

zulockern machten wir noch einen gemütlichen

Spaziergang zu Fuß.

Den Rest des Tages nutzen wir dann für einen

ausgiebigen Besuch des Glasmacherdorfs in

Schmidsfelsen - und kehrten mit vielen

kleinen und schönen Glas-Souvenirs zurück.

5.Tag Halbtagesritt Ritt zum Dürren Bihl und Heimreise

Das Wetter besserte sich zusehends, da wir ja im

Urlaub waren und keinen Zeitdruck hatten machten

wir uns nochmal für einen Halbstagesritt Richtung

Dürrer Bihl auf den Weg, als kleine Abschiedstour

sozusagen.

Bevor wir dann die Pferde in die Hänger verluden

durften sie nochmal ausgiebig grasen, von uns

natürlich aufmerksam beobachtet J

Wir bedankten und verabschiedeten uns von Silvia und

Wolfgang und brachten unsere braven Begleiter im Hänger

wieder gut nach Hause.

Abschließend sei angemerkt dass unsere Pferde die ersten 2 Tage barhuf gingen, aber am dritten Tage

wurden dann die Hufschuhe benötigt da die Wege vor allem in den Höhen zum Teil doch recht steinig waren.

Bedanken möchten wir uns noch für die tolle und herzliche

Gastfreundschaft bei allen Wanderreitstationen die wir auch

guten Gewissens weiterempfehlen werden, wir werden sicher

wiederkommen, auch der tollen Landschaft, der guten Küche

und den netten Menschen unterwegs wegen.

Herzlichste Grüße von den Nachbarn aus Vorarlberg,

Susanne, Elke und Arno

Fotos:     Susanne Rhomberg, Elke Lun und Arno Wisiak

Text:       Arno Wisiak

Allesamt Wanderreitführer der WAA – Wanderreiterakademie Austria